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Der neue Alltag in der offenen Kinder- und Jugendarbeit


Die 26 Kinder- und Jugendzentren im Kreis Pinneberg mussten in den letzten Monaten Kreativität und Improvisation beweisen. Inzwischen haben sich die neuen Formen der Arbeit gut eingespielt.

Einige der Häuser möchten nun ihre Geschichte erzählen und über die Herausforderungen und Chancen der Corona-Pandemie im Alltag der offenen Kinder- und Jugendarbeit berichten. Am vergangenen Donnerstag, den 25.02.2021, stellte sich das Kinder- und Jugendhaus Wedel, in einem digitalen Pressegespräch, vor. Gesprächsteilnehmer*innen der Videokonferenz waren unter anderem die Fachkräfte des KiJuZ, Niels Schmidt - Bürgermeister der Stadt Wedel, Martin Heller - Stadtjugendpfleger Wedel, Janina Broscheit - Kreisjugendpflege und Sven Kamin - Pressesprecher der Stadt Wedel.

Maren Kallies, die Leiterin des KiJuZ Wedel, berichtete von der aktuellen Situation in dem Haus: „Die Lage ist für die Jugendlichen nicht einfach. Wir möchten im ständigen Austausch und Kontakt mit den jungen Menschen bleiben, aber ohne den persönlichen Kontakt ist es sehr schwierig.“ Das reguläre Angebot des Hauses umfasst normalerweise Aktivitäten wie beispielsweise kochen und backen, Tischkickern, Konsolenspielen und vieles mehr. Außerdem bietet das KiJuZ im Regelbetrieb die Kreativwerkstatt und Bewerbungstraining an. All diese Angebote fallen durch die Kontaktbeschränkungen weg. Seit dem ersten Lockdown im März 2020 konnte das Haus nur vorübergehend für kleine Gruppen von bis zu maximal 15 Personen öffnen. Vor Corona besuchten bis zu 80 Jugendliche am Tag das KiJuZ. „Die Kinder und Jugendlichen haben nichts desto trotz viel Verständnis für die aktuelle Situation“, so Maren Kallies. Seit dem Lockdown bieten die Fachkräfte Alternativen zum regulären Angebot an. Dazu gehören der Telefondienst, sowie die täglichen Posts auf Instagram, um wenigstens digital mit den jungen Menschen in Kontakt zu bleiben. Dort werden Rezepte geteilt, Anleitungen für DIY´s  (do it yourself) hochgeladen und Umfragen zu verschiedensten Themen gepostet. „Wir konnten uns digital auf jeden Fall weiterbilden“, so Leiterin Kallies. Außerdem besteht die Möglichkeit, jederzeit mit Anmeldung einzeln das Haus zu besuchen.


Wedeler Notfallkontakte

Jan-Christian Essig ist als Jugendlicher direkt von der Schließung betroffen und erzählt: „Das KiJuZ ist ein zweites zu Hause.“ Der 19 Jährige macht zurzeit sein Abitur im Onlineunterricht. Der Besuch im Jugendhaus fehlt ihm sehr, da das der Ort ist, wo er sich ungestört mit seinen Freunden treffen konnte. Jan-Christian war teilweise bis zu 20 Stunden in der Woche im KiJuZ. Der Austausch mit den anderen Jugendlichen nahm seit Beginn des Lockdowns stark ab. Er freut sich, wenn er alle wiedersehen kann.

Wedels Bürgermeister Niels Schmidt, Bürgermeister ist begeistert von so viel Engagement der Fachkräfte aus dem KiJuZ. „Offene Kinder- und Jugendarbeit ist Beziehungsarbeit. Das KiJuZ zeigt viel Eigeninitiative und Kreativität für dieses wichtige Thema.“ Außerdem appelliert Schmidt: „Wir brauchen einen Stufenplan für eine schrittweise Öffnung.“ Diesem stimmt Martin Heller (Stadtjugendpflege) zu: „Die Jugend lässt sich nicht zurück bringen. Wir brauchen Öffnungsperspektiven“.


Auch Frau Broscheit von der Kreisjugendpflege betont: „Die Jugendlichen befinden sich in ihrer Entwicklungsphase und sind dabei eigenständig zu werden, um ihren Platz in der Gesellschaft zu finden. Wir müssen dran bleiben.“

Die Message hinter dem Gespräch ist klar. Kinder und Jugendliche fallen oftmals durch das Netz der Coronamaßnahmen. Sie sind nicht nur Schüler*innen, sondern auch heranwachsende Menschen, die sich in einer sehr prägenden Phase ihres Lebens befinden. Die dauerhafte psychische Belastung ist dabei nicht zu unterschätzen. So sind sich alle einig, dass es in naher Zukunft Öffnungsperspektiven geben muss. Die Infektionslage wird bei diesen Entscheidungen selbstverständlich nicht außer Acht gelassen. Auch wenn die Fachkräfte tolle Alternativen zum regulären Angebot des KiJuZ gefunden haben, ersetzen diese nicht den persönlichen Kontakt zu den Jugendlichen.

 „Wir freuen uns, wenn die Zeit gekommen ist und wir wieder für alle unsere Türen öffnen dürfen“, so Maren Kallies.

Unter dem folgenden Link finden Sie einen Flyer mit wichtigen Notfallkontakten für Kinder und Jugendliche: https://www.wedel.de/fileadmin/user_upload/images/Leben_in_Wedel/Familie_Kinder_Jugend/Stadtjugendpflege/Flyer_Notfallkontakte.pdf

 
Medieninformation vom 26.02.2021


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