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Zum Tag der Milch: Warum Rohkost nicht immer eine gute Idee ist


Es klingt idyllisch, ursprünglich und gesund: Milch direkt vom Bauernhof, frisch vom Erzeuger. Auch im Kreis Pinneberg ist das vielerorts möglich. Jedes Jahr am 1. Juni ist „Tag der Milch“. Aus diesem Anlass weist die Veterinär- und Lebensmittelaufsicht des Kreises darauf hin, dass der Konsum roher Milch Risiken birgt. Dabei liegen die Vorteile der Milch vom Bauernhof eigentlich auf der Hand: Die Milch wird mit der Kanne oder Glasflasche abgeholt, ohne Kunststoff-Verpackung, ohne Zwischenhändler und ohne industrielle Verarbeitung - dafür mit dem guten Gefühl zu wissen, wo die Milch herkommt.

„Milch ist erst einmal auch im gänzlich unbehandelten Zustand ein sehr wertvolles tierisches Lebensmittel und der Erwerb direkt vom Erzeuger ist aus verschiedenen Gründen durchaus zu begrüßen“, sagt Dr. Susanne Noldt, Leiterin der Lebensmittelüberwachung im Kreis Pinneberg. „Allerdings sollte sie vor dem Verzehr abgekocht werden. Von roher Milch gehen Risiken aus, die leider oft unterschätzt werden.“


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Grund dafür sind Keime wie EHEC oder Staphylokokken, die besonders bei Kindern, immungeschwächten oder älteren Menschen sowie bei Schwangeren zu Erkrankungen führen können. Deshalb muss rohe Milch immer als solche gekennzeichnet werden – und das nicht nur beim Verkauf ab Hof, sondern auch bei Milchprodukten, wie etwa Käse aus Rohmilch. Eine Abgabe von Rohmilch in Gemeinschaftsverpflegungs-Einrichtungen ist gesetzlich verboten. Gesetzlich vorgeschrieben ist wiederum, dass auf Bauernhöfen, die rohe Milche direkt an Verbrauchende abgeben, gleich neben der Zapfstelle oder dem Tank Schilder angebracht sind mit der Aufschrift „Rohmilch - vor dem Verzehr abkochen“.

Die gute Nachricht: Niemand muss aus Vorsicht vor Keimen auf Milch und Milchprodukte verzichten. Denn Keime verschwinden, wenn Milch abgekocht, ultrahocherhitzt oder pasteurisiert wird. Und genau das passiert, wenn Milch zu Trinkmilch verarbeitet wird. Bei der Pasteurisierung wird ihre Temperatur kurzzeitig auf 60 bis 90 Grad erhöht, um Mikroorganismen abzutöten. Hinzu kommen stichprobenartigen Laboruntersuchungen in den Meiereien, die einen gefahrlosen Milchkonsum sicherstellen sollen.


Ein Blick in die Geschichte zeigt: Das Verfahren der Pasteurisierung war ein Durchbruch beim Schutz vor Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden. Zudem sorgt Pasteurisierung für eine längere Haltbarkeit vieler Lebensmittel, ohne den Geschmack und andere Eigenschaften stark zu beeinträchtigen. So hat die Pasteurisierung von Milch die Ansteckungszahlen mit Tuberkulose deutlich reduziert und damit erheblich zur allgemeinen Gesundheit der Bevölkerung beigetragen. Mittlerweile sind die Milchviehherden weitgehend tuberkulosefrei - ein Verdienst der Tierseuchenbekämpfung und damit ebenfalls ein Thema für die Mitarbeitenden des Veterinäramtes.

Weitere Fragen dazu beantwortet gern die Veterinär- und Lebensmittelaufsicht des Kreises. Kontakt: vetamt@kreis-pinneberg.de

 
Medieninformation vom 31.05.2023


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