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Fokusbericht 2025: Das Thema Wohnen wird immer wichtiger


Eines der zentralen Themen im Fokusbericht 2025 des Kreises Pinneberg ist bezahlbares Wohnen. Einmal im Jahr legt die Integrierte Sozialplanung des Kreises einen Fokusbericht vor, um einen Gesamtüberblick über die soziale Lage im Kreis zu bieten.

Als sozialpolitisches Ziel schlägt der Fokusbericht vor, die Rahmenbedingungen für bezahlbaren Wohnraum im Kreis Pinneberg zu unterstützen. Empfohlen werden Austauschformate der beteiligten Akteur*innen ebenso wie Investitionsanreize. Vor allem gehe es darum, die Situation besonders für diejenigen Bevölkerungsgruppen zu verbessern, die beispielsweise aufgrund ihres ökonomischen Status oder aufgrund von Krankheit und Behinderung oft einen erschwerten Zugang zu entsprechendem Wohnraum haben.

Das Thema Wohnen beschäftigt auch die Kreispolitik: Zurzeit wird in den Ausschüssen ein Konzept für eine kommunale Wohnungsagentur diskutiert, die Menschen mit besonderen Bedarfen bei der Vermittlung und der Sicherung von Wohnraum unterstützt.

Zu den Erkenntnissen aus dem Fokusbericht 2025 zum Handlungsfeld Wohnen zählt unter anderem Folgendes:


20250910 Fokus Wohnen_Grafik Anteil sozial geförderter Wohnungen
Wohnen
  • Es wird einen Mehrbedarf an Wohnraum gegeben. Grund dafür ist das prognostizierte Bevölkerungswachstum von aktuell 325.000 auf 335.000 bis 2045.
  • Aktuell gibt es eine vergleichsweise geringe Leerstandsquote von nur 2,2 Prozent. Im Vergleich dazu: Land 2,7 Prozent und Bund 4,3 Prozent. Diese Quote kennzeichnet einen angespannten Mietmarkt, in dem Umzüge nur erschwert möglich sind. Die Eigentumsquote im Kreis liegt bei 49,3 Prozent und ist damit höher als in Land 47,6 Prozent und Bund 44,3 Prozent.
  • Energetische Sanierungen werden notwendig, da mehr als 50 Prozent der Wohngebäude im Kreis vor 1980 gebaut wurden.
  • 4.822 Wohnungen sind 2024 im Kreis sozial gefördert, bis 2029 fallen davon 32 Prozent aus der Zweckbindung; in der Stadt Elmshorn fallen sogar 45 Prozent bis 2029 aus der Zweckbindung.
  • Bei der sozialen Wohnraumförderung des Landes ist der Kreis Pinneberg weitgehend in der höchsten Förderstufe.
  • Das Land hat seine Fördermittel 2023/24 erheblich um 275 Millionen auf 836 Millionen Euro aufgestockt.  2025/26 werden insgesamt 844 Millionen aufgewendet, 300 Millionen mehr als zunächst geplant.
  •  2023/24 wurden landesweit 3.800 Wohneinheiten gefördert, Ziel für 2025/26 sind 4.200 geförderte Wohnungen. 
  • Die Zahl der untergebrachten wohnungslosen Menschen lag Anfang 2024 bei 3.680. Das sind 655 mehr als im Vorjahr. Herausforderung in diesem Bereich sind die unsicheren Prognosen zu Fluchtbewegungen und die teilweise Abkehr von einer dezentralen Unterbringung.
  • Menschen, die aus Wohngruppen und Frauenhäusern ausziehen wollen, verbleiben oft aufgrund fehlenden Wohnraums in den Einrichtungen.
  • Es fehlt geeigneter Wohnraum für Menschen mit Behinderung. 

Der aktuelle Fokusbericht erscheint erstmals komplett digital und zeigt anhand interaktiver Grafiken, wie sich die Bevölkerung entwickelt und wohin Sozialausgaben fließen. Die Sozialpolitik steht aktuell vor der Herausforderung, dass sie einerseits für den gesellschaftlichen Zusammenhalt besonders gebraucht wird, andererseits aber auch tendenziell knapper werdende finanzielle Mittel möglichst effektiv einsetzen muss.

Der Fokusbericht vereint aktuelle Informationen der Sozialplanung zu allen sozialpolitischen Handlungsfeldern wie etwa Integration, Inklusion, Gesundheitsversorgung und Pflege, aber auch Wohnen oder Mobilität.

Jedes Handlungsfeld wird anhand von Zahlen, Daten und Fakten dargestellt und um Erkenntnisse von Fachexpert*innen aus dem Netzwerk der Sozialplanung ergänzt.

Der jährliche Fokusbericht der Integrierten Sozialplanung im Kreis Pinneberg liefert Impulse für politische Diskussionen, indem er Informationen aus dem digitalen Sozialmonitoring kombiniert mit Erkenntnissen aus dem Netzwerk der Sozialplanung, in dem rund 200 Beteiligte mitwirken. 

Die App FOKUS PI und die Webseite www.fokus-pi.de sind die zentrale Informationsplattform der Integrierten Sozialplanung für die Sozialpolitik.

Zur Grafik:
Der Anteil der sozial geförderten Wohnungen an allen Wohnungen im Kreis bewegt sich in den vergangenen Jahren stets zwischen etwa 2,8 und 3,0 %Prozent. Aktuell zeigt sich noch eine leicht steigende Tendenz, allerdings werden in den nächsten fünf Jahren etwa 32 Prozent der aktuell 4.820 geförderten Wohnungen aus der Bindungspflicht fallen. Wenn also nicht mindestens 300 sozial geförderte Wohnungen pro Jahr im Kreis neu gebaut werden, wird sich der Anteil deutlich verringern.


Medieninformation vom 10.09.2025


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