Beim Anklicken der Sprachfunktion wird eine Verbindung mit Google hergestellt und Ihre personenbezogenen Daten werden an Google weitergeleitet!

Tanz-Flashmob erinnert an Verfolgte im Nationalsozialismus


Am heutigen Vormittag (08.05.2025) wurde in Pinneberg getanzt – der Liberation Dance. Die 35 Tanzenden hatten sich vor der Drostei versammelt, um mit dem Flashmob am 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus an verfolgte Swing-Tänzer*innen zu erinnern.

Überall in ganz Europa haben sich heute Tanzgruppen in der Öffentlichkeit zum Gedenken getroffen. Wie auch in Pinneberg haben sich einige Zuschauende anstecken lassen und spontan zum Song „Jeepers Creepers“ von Louis Armstrongs mitgetanzt.

Die Koordination des Flashmobs lag bei Lisa Ströer, der Referentin für Erinnerungskultur beim Kreis Pinneberg. In ihrer Gedenkrede zitierte sie Uwe Storjohann: „Bei den Swings habe ich gelernt, frei zu atmen, ohne in Angst zu leben.“ Uwe Storjohann war damals ein Teenager und lebte im Raum Quickborn und Hamburg. „Für Uwe Storjohann war Swing mehr als Musik“, sagte Lisa Ströer. „Es war ein Raum zum Durchatmen. Ein Moment von Freiheit inmitten von Kontrolle und Angst. Freiheit ist nie selbstverständlich. Aber sie wird spürbar – im Miteinander, im Mut, im Moment.“


20250508 Flashmob in Pinneberg

Im Kreis Pinneberg war die Teilnahme am Flashmob ein Kooperationsprojekt von drei Schulen aus dem Kreis – der Bismarckschule Elmshorn sowie den Beruflichen Schulen Elmshorn und Pinneberg – gemeinsam mit dem Kreis Pinneberg. 

Die Idee für den Flashmob kam aus Bremen und war Teil des Projekts „NS-Unrecht. Verfolgte Swing-Tänzer*innen und Jazzmusiker*innen in Nordwestdeutschland, Tschechien und Polen“, initiiert vom Bremer Bündnis für deutsch-tschechische Zusammenarbeit. Getanzt wurde unter anderem in Bremen, Hamburg, Aachen, Prag, Gdansk und Pinneberg.

Das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa durch die bedingungslose Kapitulation der Deutschen Wehrmacht jährt sich am heutige 8. Mai 2025 zum 80. Mal. An diesem Tag wird jedes Jahr der Befreiung vom Nationalsozialismus gedacht und an den verheerenden Krieg mit mehr als 60 Millionen Toten erinnert.


Das nationalsozialistische Regime verfolgte junge Jazz- und Swingbegeisterte in Deutschland und in den besetzten tschechischen und polnischen Gebieten. Swing und Gleichschritt – das passte nicht zusammen. Die Jugendlichen gingen manchmal ein großes Risiko ein, um ihrer Leidenschaft für Swing und Jazz nachzugehen. Sie wurden teils denunziert, verprügelt, festgenommen und manchmal auch zu Zwangsarbeit in Konzentrationslagern verurteilt.

 
Medieninformation vom 08.05.2025


Webseiten-ID: 20055654