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Einführung von BusZügen im ÖPNV des Kreises Pinneberg


Erster Einsatz von BusZügen in Schleswig-Holstein

Im Juli 2010 ist es endlich soweit: Erstmalig seit 50 Jahren werden in Schleswig-Holstein wieder BusZüge im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zum Einsatz kommen. Für ihr Netz im Kreis Pinneberg hat die Kreisverkehrsgesellschaft in Pinneberg (KViP) zusammen mit den Partnerunternehmen der VHH PVG-Unternehmensgruppe zwei "MaxiTrains" bestellt, die am 2.Juli 2010 in Barmstedt der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Nach den Sommerferien werden die BusZüge dann auf den Buslinien 6542, 6543 und 6544 im Raum Barmstedt eingesetzt.

Frau Dr. Zieschang, Staatssekretärin im Landesverkehrsministerium, gratuliert dem Kreis Pinneberg und allen beteiligten Unternehmen zur Einführung der BusZüge. "Die Landesregierung engagiert sich seit vielen Jahren im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs. Die BusZüge sind ein neuer, interessanter Aspekt im ÖPNV", sagte Zieschang. Der Einsatz von Anhängern an Bussen zur Personenbeförderung verbinde hohe Bedienungsqualität mit hoher Wirtschaftlichkeit und außerordentlicher Umweltfreundlichkeit.

Noch in den 50er Jahren gehörten BusZüge zum alltäglichen Bild auf den Straßen. In vielen Städten und im Überlandverkehr wurden Busse mit Personenanhängern vor allem für hohe Verkehrsaufkommen im Berufs- und Schülerverkehr eingesetzt. Mit der Uetersener Eisenbahn AG verfügte auch das damals bedeutendste Verkehrsunternehmen im Kreis Pinneberg über mehrere Busanhänger. Ebenfalls weit verbreitet waren und sind immer noch BusZüge im europäischen Ausland, z.B. in Österreich und der Schweiz. Eine 1960 in Kraft getretene Gesetzesänderung, nach der die Personenbeförderung in Anhängern untersagt und die Gesamtlänge von Omnibussen herabgesetzt wurde, führten aber schließlich zur Einstellung des Anhängerbetriebes in Deutschland.

Vor 7 Jahren begann dann eine Renaissance der BusZüge. Nach Testfahrten in verschiedenen Städten ging im Jahr 2003 in Brandenburg der erste reguläre Bus-Zug mit einer Ausnahmegenehmigung des Verkehrsministeriums in Betrieb. Der 3-jährige Probebetrieb führte zu einem positiven Ergebnis. Der BusZug war nicht nur unproblematisch im Fahrbetrieb, sondern kam auch bei den Fahrgästen gut an. Mittlerweile setzen bundesweit 18 Verkehrsunternehmen wieder Busanhänger ein, Tendenz steigend.

Die Beweggründe für den Einsatz von BusZügen waren in den meisten Einsatzgebieten zunächst wirtschaftlich geprägt. In den Hauptverkehrszeiten können mit dem Anhänger große Platzangebote bereitgestellt und Verstärkerfahrten abgebaut werden. In den verkehrsschwächeren Zeiten kann der Anhänger abgestellt und somit die Betriebskosten verringert werden. Aber BusZüge bieten noch weitere Vorteile: Die Fahrgäste profitieren vom hohen Platzangebot und Fahrkomfort, außerdem wird der Schadstoffausstoß reduziert.

In Schleswig-Holstein leistet der Kreis Pinneberg wieder einmal Pionierarbeit in Sachen ÖPNV. Auf Basis eines detaillierten Gutachtens des ÖPNV-Aufgabenträgers SVG Südholstein Verkehrsservicegesellschaft mit Unterstützung des Kreises, des Landes und des Förderfonds der Metropolregion Hamburg wurden mehrere Linien ausgewählt, für die ein BusZug-Einsatz ökonomisch wie ökologisch sinnvoll ist. Daraufhin hat der Kreis Pinneberg für die Buslinien im Raum Barmstedt die BusZug-Leistung bei der KViP als Betreiberin dementsprechend bestellt. Die VHH PVG-Unternehmensgruppe wird im Auftrag der KViP zunächst auf drei Buslinien die neuen Gespanne einsetzen. Hans-Jürgen Lamla, Geschäftsführer der KViP, ist für die weitere Entwicklung zuversichtlich: "Die Vorzüge des BusZuges werden zu einer weiteren Verbreitung auch in Schleswig-Holstein führen. Unsere Erfahrungen können dabei eine wichtige Entscheidungshilfe für die Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen sein."

V.i.S.d.P.
Pressesprecher

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