Schnippeln und Ritzen - Selbstverletzendes Verhalten bei Jugendlichen

Selbstverletzendes Verhalten bei Jugendlichen

"Ich wollte meinen seelischen Schmerz durch einen körperlichen ersetzen. Keiner verstand, wie es mir ging, jeder verachtete mich, weil sie beim Sport meine Narben sahen. Ich war so verletzt, weil sie mich hassten. Ich ritze jetzt schon seit knapp 11/2 Jahren. Ich bin aber im Moment auf einem guten Weg damit aufzuhören. Ich verstehe die Menschen, die sich so was zufügen. Es ist ein erleichterndes Gefühl."

Quelle: Internetkommentar zu "Warum sich Jugendliche Schmerzen zufügen" auf http://www.welt.de/ 


Broschüre Schnippeln und Ritzen

Der Kreis Pinneberg hat mit den Autoren und Autorinnen dieser Broschüre mehrmals das Fachforum "Schnippeln, Ritzen, Selbstverletzendes Verhalten" veranstaltet. An jedem Fachforum haben über 60 Menschen teilgenommen, weitere hofften über Wartelisten auf einen Platz.

Ein so hohes Interesse zeigt, dass zunehmend mehr Eltern, LehrerInnen, JugendleiterInnen, TrainerInnen und ehrenamtliche MitarbeiterInnen der Jugendarbeit mit dem Phänomen des Selbstverletzenden Verhaltens konfrontiert sind.

In dieser Broschüre stellen wir Ihnen Möglichkeiten vor, das Verhalten der Jugendlichen zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren. Die Ratlosigkeit, die zu Selbstverletzendem
Verhalten führt, kann sich rasch auf Helferinnen und Helfer übertragen und lähmend wirken. Wir geben Ihnen daher eine Übersicht zum Thema, die Sie zu zielgerichtetem und besonnenem Handeln befähigen soll.

Bei der ersten Begegnung mit selbstverletzenden Kindern oder Jugendlichen ist es wichtig, unverzüglich aber überlegt für die weitere Hilfe zu sorgen. Dazu ist es nicht nötig, sofort die richtige Diagnose zu stellen. Wir haben daher bewusst auf eine detaillierte Beschreibung der verschiedenen seelischen Erkrankungen und ihrer Unterscheidungen verzichtet. Zur genauen Diagnostik ist die Zusammenarbeit mit erfahrenen Fachleuten unerlässlich. Informationen, die für die Ersthilfe weniger wichtig sind, finden Interessierte in der weiterführenden Literatur.