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Was sind Schimmelpilze?

Schimmelpilze sind Mikroorganismen, die als natürlicher Bestandteil unserer Umwelt überall vorkommen. Es gibt viele Hundert Arten mit unterschiedlichen Eigenschaften. Sie spielen in der Natur eine wichtige Rolle bei Zersetzungsprozessen organischer Materialien. Man findet sie auf Pflanzen, auf dem Erdboden, im Kompost usw. Schimmelpilzsporen sind immer in der Außenluft vorhanden, allerdings in sehr unterschiedlichen Konzentrationen. Und es gibt praktisch keine Wohnung, die ganz frei von Schimmelpilzsporen ist!

Welche Bedeutung haben Schimmelpilze für die Gesundheit?

Schimmelpilze gehören zwar zu unserer natürlichen Umwelt, in erhöhten Konzentrationen oder bestimmten Zusammensetzungen können sie jedoch zu Gesundheitsbeeinträchtigungen führen. Sie können vor allem allergische Erkrankungen, aber auch Infektionen oder gesundheitliche Probleme durch die Inhalation von Mykotoxinen verursachen. Vor allem empfindliche Personen wie Kinder, Allergiker, Personen mit geschwächter Immunabwehr etc. sind besonders betroffen.

Aus Gründen der Gesundheitsvorsorge muss daher sowohl sichtbarer als auch verdeckter Schimmelpilzbefall in Innenräumen beseitigt werden.

Wie kommt es zu Schimmelpilzbildung in Innenräumen?

Voraussetzung für das Wachstum von Schimmelpilzen ist immer das Vorhandensein von Feuchtigkeit.

Durch die Bewohner und ihre Aktivitäten (kochen, duschen, pflanzen, Wäsche trocknen u.a.) wird sehr viel Feuchtigkeit in die Raumluft abgegeben. Trifft die warme, feuchte Luft beispielsweise auf kalte Außenwandflächen, kondensiert Wasser auf der Oberfläche, denn warme Luft kann sehr viel mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Bei anhaltender Feuchtigkeit kommt es zu Schimmelpilzwachstum. Die Feuchtigkeit in der Raumluft muss daher durch regelmäßiges, ausreichendes Lüften nach außen transportiert werden.

Weitere Ursachen für Schimmelpilzbildung können bauliche Mängel sein wie unzureichende Wärmedämmung, Wärmebrücken, Schäden am Mauerwerk oder Dach, Leckagen, fehlende Abdichtungen an erdberührenden Bauteilen, Neubaufeuchte, Rohrbruch u.a.

Was kann ich tun zur Vermeidung von Schimmelpilzbefall?

  • Lüften ist die einzige effektive Maßnahme, um Feuchtigkeit aus der Wohnung zu bekommen!
    Mindestens 3 x täglich Stoß- oder Querlüftung mit weit geöffneten Fenstern,
    Dauerkippstellung der Fenster in der kalten Jahreszeit vermeiden,
    Kontrolle der relativen Luftfeuchte mit einem Hygrometer, sie sollte zwischen 30 und 60% liegen
  • Große Feuchtigkeitsmengen beim Kochen und Duschen direkt nach draußen ablüften, nicht in der Wohnung verteilen
  • Besonderheit: Souterrainwohnungen und Kellerräume im Sommer nur nachts und in den kühlen Morgen- und Abendstunden lüften!
  • Vermeidbaren Feuchtigkeitseintrag begrenzen: Wäschetrockner, Zimmerpflanzen, Aquarium, Luftbefeuchter usw.
  • Alle Räume ausreichend beheizen (18 - 20°C, nicht unter 16°C)
  • Möbel nicht direkt an kalte Außenwände und in Raumecken stellen (Mindestabstand 10 - 15 cm), um die Luftzirkulation nicht zu behindern
  • In Neubauten verstärkt lüften und heizen
  • Vermeiden Sie Kunststofftapeten oder -verkleidungen, dampfdichte Anstriche u.ä.
  • Baumängel abstellen (lassen)

Was ist zu tun bei vorhandenem Schimmelpilzschaden?

Grundsätzlich sollte

  • jeder Schimmelpilzbefall beseitigt werden, Messungen sind bei sichtbarem Befall im allgemeinen nicht erforderlich
  • immer die Ursache für den Schaden geklärt und abgestellt werden, sonst löst man das Problem nicht dauerhaft

Kleine Schimmelpilzflächen kann man selbst beseitigen. Die Sanierung größerer Schäden sollte durch eine Fachfirma erfolgen. Dabei ist folgendes zu beachten:

  • Poröse Materialien, die von Schimmelpilz befallen sind, wie Tapeten, Teppiche, offenporige Hölzer, Gipskarton, eventuell auch Farbe und Putz müssen entfernt werden. Der Schimmelpilz muss vollständig beseitigt, nicht nur abgetötet oder überstrichen werden.
  • Glatte Oberflächen können gereinigt und desinfiziert werden, z.B. mit 70 - 80%igem Alkohol (Vorsicht! Brandgefahr!)
  • Keine chemischen "Antischimmel"-Mittel und "Antischimmel"-Farben verwenden, sie sind teilweise schädlicher als der Schimmelpilz selbst.
  • Staubarm arbeiten, um eine Verunreinigung der Räume zu vermeiden, eventuell Sanierungsbereich staubdicht abtrennen
  • Personenschutz: Schutzhandschuhe und eventuell Mundschutz tragen
  • Gegebenenfalls fachgerechte Trocknung durchfeuchteter Bauteile
  • Anstrich der Wände, Decken etc. mit einer mineralischen offenporigen alkalischen Farbe, z.B. einer Silikatinnenraumfarbe oder Kalkfarbe, Verzicht auf Tapete in kritischen Bereichen
  • Abschließende Grundreinigung

Wo erhalte ich weitere Hilfe bei Schimmelpilzproblemen?

Eine allgemeine Information und Beratung zur Schimmelpilzproblematik, zu möglichen gesundheitlichen Problemen und Abhilfemaßnahmen erhalten Sie bei uns.

Wenn Sie Ihre Wohnung begutachtet haben möchten hinsichtlich gesundheitlicher Risiken, Ursachen für die Schimmelpilzprobleme oder Sanierungsmöglichkeiten, können Sie ein Umweltlabor oder einen Bausachverständigen beauftragen. Adressen können Sie bei uns erfragen. Öffentlich bestellte und vereidigte Bausachverständige nennt Ihnen auch die IHK (Industrie- und Handelskammer).

Rechtlich beraten lassen können Sie sich bei Mieterorganisationen oder einem Rechtsanwalt mit Schwerpunkt Mietrecht. Auch die Verbraucherzentralen geben Hilfestellung bei Schimmelpilzproblemen.



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