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Welche chemischen Schadstoffe treten in Innenräumen auf?


Schadstoff(gruppe) Vorkommen
Formaldehyd Spanplatten, Konservierung von Farben u.ä. 
Biozide Wirkstoffe (PCP, Lindan, DDT, Pyrethroide, TBT u.a.) Holzschutzmittel, Pflanzenschutzmittel, Insektenbekämpfungsmittel, Mottenschutz, Fungizid u.a.
Flüchtige organische Verbindungen (VOC) Lösungsmittel in vielen Bau- und Renovierungsmaterialien, Klebern, Farben und Lacken, Reinigungsmitteln, Bestandteil von Benzin und Heizöl, Terpentinöl, Duftstoffe u.v.a. 
Halogenierte Kohlenwasserstoffe Lösemittel, Abbeizer, chemische Reinigungen
Weichmacher / Flammschutzmittel u.a. (SVOC)  Kunststoffe, Lacke, PU-Schäume
Polychlorierte Biphenyle (PCB) Dauerelastische Fugendichtmassen, Kondensatoren
Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)  Verbrennungsprodukte, Carbolineum, Teerprodukte
Dioxine Verbrennung von PVC, Verunreinigung in PCP
Anorganische Gase wie Radon, Ozon, CO2 Radon: Granit u.a. Gestein (Baugrund)
Ozon: Laserdrucker, Kopierer
Sonstige (z.B. PCN)  

Welche gesundheitlichen Probleme können durch chemische Schadstoffe hervorgerufen werden?

Nicht jede Schadstoffkonzentration in der Raumluft führt zu gesundheitlichen Problemen. Geringe Schadstoffgehalte sind in allen Innenräumen vorhanden und unbedenklich. Aus Gründen der Gesundheitsvorsorge sollten aber erhöhte Belastungen vermieden werden. Die Wirkung der einzelnen möglichen Substanzen auf den Organismus können sehr unterschiedlich sein.

Die Beschwerden sind oft unspezifisch wie Geruchsbelästigung, Kopfschmerzen, Übelkeit, Reizerscheinungen an Augen und Atemwegen, Konzentrationsschwierigkeiten, Allergien u.a. Manche Substanzen reichern sich im Körper an und belasten ihn langfristig.

Bei dem Verdacht auf Wohngifte als Ursache für die gesundheitlichen Beeinträchtigungen sollten die betreffenden Räume überprüft und ein Arzt konsultiert werden.

Wie geht man vor bei dem Verdacht auf eine Schadstoffbelastung in einem Gebäude?

  • Konkretisierung des Verdachts durch eine Ortsbesichtigung durch fachkundige Personen, Recherche in den Bauunterlagen, Erhebung der vorhandenen Materialien, Feststellung der gesundheitlichen Probleme etc.
  • Untersuchungen von Luft, Hausstaub oder Materialproben bei Bedarf
  • Bewertung der vorliegenden Informationen einschließlich der Messergebnisse
  • Bei vorhandener Belastung eventuell Sanierung (Entfernung der Schadstoffquelle, Kapselung der Quelle, "Ausbacken" der Schadstoffe), Verhaltensänderungen

Wer führt die Begutachtungen durch?

Allgemeine Beratung zu Fragen der Schadstoffbelastung in Innenräumen erfolgt durch den Fachdienst Umwelt, Gesundheitlicher Umweltschutz. Gegebenenfalls kann eine Bewertung von vorgelegten Messergebnissen vorgenommen werden.

Für die Durchführung vom Messungen und Erstellung von Gutachten in Privatwohnungen können Ihnen je nach Problemstellung Messlabore und Gutachter von uns benannt werden. Die Beurteilung öffentlicher Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen liegt beim Fachdienst Umwelt, Gesundheitlicher Umweltschutz.

Einige Tipps zur Vermeidung von Schadstoffbelastungen in Innenräumen

  • Informieren Sie sich vor dem Kauf neuer Möbel oder dem Einsatz neuer Materialien in Innenräumen über eine mögliche Schadstoffproblematik. Kaufen Sie schadstoffarme Produkte (z.B. "Blauer Engel").
  • Bringen Sie beim Bauen oder Renovieren so wenig Material wie möglich in die Innenräume ein - nicht jeder Teppichboden muss verklebt, nicht jede Wand vertäfelt werden.
  • Verwenden Sie möglichst einfache und natürliche Materialien. Nicht jeder Raum sollte mit Latexfarbe gestrichen werden - einfache Binderfarbe enthält viel weniger Chemie!
  • Überladen Sie die Räume nicht mit Einrichtungs- und Gebrauchsgegenständen.
  • Verwenden Sie möglichst wenig Haushaltschemikalien, Spezialreinigungsmittel, Schädlingsbekämpfungsmittel, Desinfektionsmittel, Imprägniersprays usw. Beachten Sie unbedingt die Herstellerangaben.
  • Auch Duftöle, viele Kerzen oder Öllampen belasten die Raumluft.
  • Tabakrauch ist eine der größten Schadstoffquellen in Innenräumen. Vermeiden Sie unbedingt das Rauchen in Anwesenheit von Kindern.
  • Sorgen Sie mehrmals täglich für vollständigen Luftaustausch in den Räumen durch kurze Quer- oder Stoßlüftungen (siehe hierzu auch "Richtiges Lüften und Heizen" - Informationen des BMU). 


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