Jodtabletten sollen im Fall des Austritts von Radioaktivität die Anreicherung des radioaktiven Jods in der Schilddrüse verhindern und damit die Gesundheitsschäden vermeiden.
Radioaktives Jod hat die gleichen chemischen und biologischen Eigenschaften wie das in der Nahrung vorkommende natürliche Jod und wird deshalb wie normales, nicht radioaktives Jod in der Schilddrüse gespeichert. Deshalb sollen Jodtabletten nach einem kerntechnischen Unfall, bevor eine radioaktive Wolke in einer bestimmten Größenordnung austritt oder kurz danach, von den Betroffenen eingenommen werden (Jodblockade der Schilddrüse). Der richtige Zeitpunkt für die Einnahme der Jodtabletten und das betroffene Gebiet werden durch die Katastrophenschutzbehörde bekannt gegeben.
Personen über 45 Jahre sollen keine Jodtabletten einnehmen. Dafür gibt es zwei Gründe:
- Deutschland zählt zu den Jodmangelgebieten, wodurch mit zunehmendem Alter häufiger Stoffwechselstörungen in der Schilddrüse auftreten. Diese Störungen erhöhen das Risiko der Nebenwirkungen einer Jodblockade.
- Mit steigendem Lebensalter nimmt das Risiko einer bösartigen Schilddrüsengeschwulst, die durch die Strahlung verursacht wird, stark ab.
Jodtabletten schützen nicht gegen die Strahlung, die von außerhalb den Körper trifft, und auch nicht gegen andere radioaktive Stoffe, die vom Körper aufgenommen wurden.
Im Bedarfsfall werden Jodtablettenausgabestellen eingerichtet. Die Ausgabestellen für Jodtabletten befinden sich in der Regel in den Wahllokalen. Bitte beachten Sie, dass lagebedingt andere Ausgabestellen eingerichtet werden können. Bitte beachten Sie deshalb im Katastrophenfall die Radiodurchsagen. Es sind Tabletten in ausreichender Anzahl vorhanden und eingelagert, um sämtliche Haushalte im Kreis Pinneberg zu versorgen.
Weitere Informationen zur Jodblockade erhalten Sie auf der Homepage des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit: http://www.jodblockade.de/.