Für eine bessere Integration: Fokusgruppe nimmt ihre Arbeit auf

Beim Thema Integration hat der Kreis Pinneberg einen wichtigen Schritt nach vorn gemacht: Mit der Gründung der Fokusgruppe Integration haben sich jetzt Expert*innen aus unterschiedlichsten Bereichen zusammengetan, um sich intensiv mit der Lage und den Herausforderungen im Kreis Pinneberg zu befassen sowie Handlungsempfehlungen für die Politik zu entwickeln.

Die Mitglieder der Fokusgruppe bringen unterschiedliche Perspektiven aus ihrer Arbeit mit Geflüchteten und Menschen mit Migrationsgeschichte ein. Viele von ihnen haben eine eigene Migrationsgeschichte. Wer dort vertreten ist, hat ein größerer Kreis aus Akteur*innen der Integrationsarbeit selbst bestimmt. Das Gremium trifft sich mehrmals im Jahr. Mit zwölf Personen plus Stellvertretungen ist die Gruppengröße so gewählt, dass eine effektive Arbeit möglich ist. Die Ergebnisse dieser Arbeit fließen in den jährlichen Fokusbericht ein, der für die Politiker*innen im Kreis als zusätzliche Entscheidungshilfe im Sozialbereich dient.


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„Die Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte ist ein sehr wichtiges Thema und eine notwendige Investition in unsere Zukunft“, sagt Landrätin Elfi Heesch. „Ich bin sehr froh, dass sich kundige und erfahrene Menschen aus diesem Gebiet in der Fokusgruppe engagieren. Im Austausch mit diesem Netzwerk der Expert*innen werden wir wirksame Lösungen finden, die dort ankommen, wo wir sie brauchen.“

Von den Schleswig-Holsteinischen Landkreisen hat der Kreis Pinneberg den höchsten Anteil an ausländischen Mitbürger*innen. Die Altersverteilung der deutschen und der ausländischen Bevölkerung unterscheidet sich stark. Menschen mit Migrationsgeschichte sind im Mittel deutlich jünger. Der Sozialbericht des Landes Schleswig-Holstein aus dem Jahr 2020 kam zu dem Ergebnis, dass unter den Minderjährigen 27 Prozent einen ausländischen Pass haben. Im Kreis Pinneberg leben aktuell 45.481 Menschen, die einen ausländischen Pass haben. Der Anteil Minderjähriger mit ausländischem Pass beträgt 19 Prozent.


Integrationsarbeit beginnt mit humanitären Leistungen für Menschen, die aus ihrer Heimat geflüchtet sind. Weiter geht es dann, wenn diese Menschen sich entscheiden, in Deutschland zu bleiben, die Sprache zu erlernen, hier zu arbeiten und Teil der Gesellschaft zu werden. Die in der Integrationsarbeit tätigen Fachkräfte haben in den letzten Jahren viele Erfahrungen sammeln können. Sie wissen, was gut funktioniert und wo es hakt. Dieses Wissen kommt im Rahmen der Fokusgruppenarbeit nun direkt dem Kreis Pinneberg zugute. Die Fokusgruppe kann definieren, wofür finanzielle Mittel gut angelegt wären oder an welcher Stelle Strukturen dringend geändert werden sollten. Die Handlungsempfehlungen der Fokusgruppe gehen direkt an die Politik. Aus dem konzentrierten Fachwissen können aber auch Verwaltung und Selbstverwaltung künftig schöpfen, um die Integration von Menschen mit Migrationsgeschichte im Kreis Pinneberg nachhaltig zu verbessern.

Die Fokusgruppe Integration ist eine von damit zwölf Fokusgruppen im System der Sozialplanung des Kreises Pinneberg. Die anderen Fokusgruppen befassen sich beispielsweise mit den Themen Gesundheitsversorgung, Inklusion, Kinder- und Jugendarbeit oder Altenhilfe und Pflege. Sie alle folgen dem Prinzip, lokale Institutionen und relevante Akteur*innen im jeweiligen sozialpolitischen Handlungsfeld dauerhaft einzubinden und gemeinsam mit ihnen Impulse für den politischen Diskurs zu geben. Die Fokusgruppen arbeiten selbstbestimmt und können auch Untergruppen einrichten.

 
Medieninformation vom 07.09.2022