Der Kreis Pinneberg setzt ein Zeichen für nachhaltige Mobilität auch im Einsatz. Jetzt hat das erste vollelektrische Einsatzfahrzeug seinen Dienst in der Kooperativen Regionalleitstelle in Elmshorn angetreten. In weiß, rot und leuchtgelber Farbgebung erweitert es ab sofort die Fahrzeugflotte und steht exemplarisch für den Wandel hin zu klimafreundlicheren Mobilitätslösungen im behördlichen Bereich.
„Mit dem ersten vollelektrischen Einsatzfahrzeug zeigen wir, dass klimafreundliche Mobilität auch im Einsatzalltag funktioniert“, sagt Robert Schwerin, Fachbereichsleiter Bevölkerungsschutz, Zuwanderung und Gesundheit. „Vor allem bei planbaren Fahrten sowie im alltäglichen Führungs- und Lagedienst bietet sich der E-Antrieb an, weil er emissionsfrei, leistungsstark und kosteneffizient im Betrieb ist.“
Die Wahl des Standorts für das besondere Einsatzfahrzeug fiel bewusst auf die Kooperative Regionalleitstelle West. Klassische Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr oder im Katastrophen- und Zivilschutz basieren üblicherweise auf LKW-Fahrgestellen. Das neue Fahrzeug wird es in der Leitstelle jedoch weniger mit unvorhersehbaren Einsatzdynamiken und schwierigen Umgebungen zu tun haben. Die Fahrten innerhalb des sehr großen Zuständigkeitsbereiches von Deutschlands zwölftgrößter Leitstelle, der neben dem Kreis Pinneberg auch die Kreise Dithmarschen, Steinburg und Segeberg umfasst, erfolgen überwiegend auf planbaren Routen und ermöglichen so feste Ladezeiten.
Das neue Einsatzfahrzeug fährt vollständig emissionsfrei und trägt somit zur Verbesserung der Luftqualität bei. Elektrofahrzeuge weisen im Vergleich zu konventionellen Modellen zudem deutlich geringere Energie- und Wartungskosten auf.
Das Fahrzeug wurde für den behördlichen Einsatz bereits ab Werk umgerüstet und verfügt unter anderem über eine Sondersignalanlage, moderne Digitalfunktechnik und eine spezielle Warnfolierung. Eine umfangreiche Erste-Hilfe-Ausstattung und ein Defibrillator ermöglichen den Einsatz zur Erstversorgung bei Notfalleinsätzen.
Der Einsatz vollelektrischer Fahrzeuge im Bevölkerungsschutz ist mit spezifischen Herausforderungen verbunden. Eine verlässliche und flächendeckende Ladeinfrastruktur ist Voraussetzung für den reibungslosen Einsatz. Der 2018 in Betrieb genommene Standort des Fahrzeugs in der Elmshorner Agnes-Karll-Allee verfügt bereits über eine Ladeinfrastruktur. Schon 2019 hatte die Leitstelle dort zwei Hybridfahrzeuge im Dienstalltag getestet – damals allerdings noch nicht erfolgreich. „Die geringe rein elektrische Reichweite der Fahrzeuge hatte uns nicht überzeugt“, sagt der für die Beschaffung zuständige Abteilungsleiter Börje Wolfskämpf. „Da sind die aktuellen, rein elektrischen Modelle eine ganz andere Klasse“.
Für die Flotte der sonstigen Dienstfahrzeuge in der Kreisverwaltung setzt der Kreis Pinneberg schon lange auf vollelektrische Antriebe. Mit dem ersten vollelektrischen Blaulichtfahrzeug betritt der Kreis Pinneberg nun ganz bewusst neues Terrain. Mit der Nutzung im Alltagsbetrieb soll Praxiserfahrung gesammelt werden, die auch in zukünftige Mobilitätskonzepte der kommunalen Gefahrenabwehr einfließen kann.
Foto: Fachbereichsleiter Robert Schwerin mit dem neuen Einsatzfahrzeug vor der Leitstelle in Elmshorn.Medieninformation vom 29.08.2025