Erfolgreiche erste Regionalkonferenz Integration im Kreis Pinneberg

Über einen Zeitraum von fast einem Jahr haben sich viele Menschen in der Frage der Bewältigung der Flüchtlingssituation vor allen Dingen der akuten Herausforderung gestellt, die Menschen, die aus Krieg und Verfolgung nach Deutschland gekommen sind, aufzunehmen, angemessen unterzubringen, mit dem Nötigsten zu versorgen und den dringendsten Bedürfnissen gerecht zu werden.

Die nächste, deutlich größere Herausforderung, steht bereits vor der Tür. Nämlich die Grundlagen zu schaffen für eine gelingende Integration der Geflüchteten; in einem wechselseitigen Prozess ihre Einbindung und Teilhabe am gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenleben zu ermöglichen.

Helfen soll dabei das Handlungskonzept Integration im Kreis Pinneberg, das der Kreis mit Unterstützung des Ministeriums für Inneres und Bundesangelegenheiten des Landes Schleswig-Holstein erarbeiten wird.

Um möglichst vielfältigen „Input“ für dieses Handlungskonzept zu bekommen, hat die Flüchtlingskoordination des Kreises Pinneberg in Kooperation mit dem Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten des Landes Schleswig-Holstein daher am 24.09.2016 zur ersten „Regionalkonferenz Integration“ ins Kreishaus Elmshorn eingeladen. Über 140 Teilnehmer der verschiedensten Institutionen, Einrichtungen, Organisationen, Vereine und Verbänden, Freiwilligengruppen, haupt- und ehrenamtlichen Helfern aus den Städten und Gemeinden des Kreises, aus der Politik, von den Ministerien und vom Flüchtlingsrat des Landes, von der Polizei und von der Kreisverwaltung folgten der Einladung.


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Die Teilnehmer erwartete nach der Begrüßung durch Landrat Oliver Stolz ein abwechslungsreiches und informatives Rahmenprogramm. Ein Impulsvortrag von Politik- und Islamwissenschaftler Tobias Meilicke befasste sich mit der Frage der Chancen für eine kulturpluralistische Gesellschaft.

Im Anschluss daran gab es „Talk am Mittag“ in Form einer Podiumsdiskussion: Dr. Klaus Kruse, Bürgermeister der Gemeinde Kollmar, Andrea Dallek vom Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein, Thorsten Buchwitz, Leiter des Polizeireviers Elmshorn und polizeilicher Flüchtlingskoordinator sowie Norbert Scharbach, Integrationsbevollmächtigter des Landes Schleswig-Holstein diskutierten unter Moderation von Fachbereichsleiter Heiko Willmann zu verschiedensten Themen: Es wurde deutlich, dass aus dem Chaos der Anfänge der Flüchtlingsaufnahme nach und nach geordnete Strukturen erwachsen, die maßgeblich vom bürgerschaftlichen Engagement mitgetragen werden. Insbesondere für den Kreis Pinneberg wurde festgestellt, dass vielfältige Kommunikationswege geschaffen werden und das behördliche Zusammenspiel von Kommunalverwaltungen, Arbeitsverwaltung und Polizei sich zunehmend verbessert. Als besondere Herausforderungen wurden unverändert die Optimierung der Sprachförderung für die Neuzugewanderten und die Frage der künftigen Wohnansiedlung identifiziert. Letztlich bestand Einigkeit darüber, dass Integration ein längerfristiger Prozess ist, den es gemeinsam zu gestalten gilt.

Während der Mittagspause konnten an mehr als 20 Informationsständen Fragen gestellt werden zu den vielfältigen Tätigkeiten und Angeboten rund um das Thema Integration und die Besucher nutzen die Gelegenheit, um Kontakte zu knüpfen und sich zu vernetzen. Am Nachmittag wurden von den Konferenzteilnehmern in Workshops zahlreiche Ideen, Wünsche und Anregungen erarbeitet, die von der Flüchtlingskoordination des Kreises nun aufgenommen und genutzt werden.

„Unsere Erwartungen wurden deutlich übertroffen“, resümiert eine zufriedene Birgit Köhnke, Leiterin der Stabsstelle Flüchtlingskoordination des Kreises Pinneberg. „Wir waren sehr beeindruckt von der großen Zahl ehren- und hauptamtlicher Helfer und Funktionsträger, die mit so viel Interesse, Engagement und Kreativität dazu beigetragen haben, dass diese Konferenz zu einem Erfolg geworden ist. Es wurde die Chance genutzt, miteinander ins Gespräch zu kommen, Standpunkte auszutauschen, die Dinge auch mal aus einer anderen Sicht zu betrachten und sich aktiv in die Planung der kommenden Schritte zur Integration der Neuzugewanderten einzubringen. Dabei wurde selbstverständlich auch kritischen Anmerkungen Raum gegeben, denn ohne Schwierigkeiten und Reibungsverluste wird es nicht gehen und Sorgen und Befürchtungen müssen respektiert werden.


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Der Titel der Konferenz lautete - Wir machen es möglich! - und die vielen positiven Rückmeldungen haben uns darin bestätigt, daran gemeinsam mit allen Akteuren mit Überzeugung weiterzuarbeiten.“ so Birgit Köhnke abschließend.


Bildinformation:
Bild oben: (v.l.n.r.) Dr. Klaus Kruse, Bürgermeister der Gemeinde Kollmar; Andrea Dallek, Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein; Moderator Heiko Willmann, Fachbereichsleiter in der Kreisverwaltung; Thorsten Buchwitz, Leiter des Polizeirevier Elmshorn, polizeilicher Flüchtlingskoordinator; Norbert Scharbach, Integrationsbevollmächtigter des Landes Schleswig-Holstein
Bild mitte: Gruppenfoto mit Teilnehmern der Regionalkonferenz
Bild unten: (v.l.n.r.) Silke Linne, Karsten Hamdorf, Birgit Köhnke, alle Stabsstelle Flüchtlingskoordination

 
Pressemitteilung vom 26.09.2016