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Zum Tag des alkoholgeschädigten Kindes


Alkohol und Schwangerschaft – das gehört einfach nicht zusammen. Daran erinnert auch der jährliche „Tag des alkoholgeschädigten Kindes“ am 9. September. Im Umfeld dieses Jahrestags hatte Silvia Stolze vom Team Prävention und Jugendarbeit des Kreises Pinneberg zu einer Veranstaltung über das Fetale Alkoholsyndrom (FASD) und seine Folgen in der Schule eingeladen.

45 Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter*innen waren ins Kreishaus gekommen, um die Vorträge von Dr. Jan Oliver Schönfeldt, Institut für Kinderneurologie Hamburg, sowie Tobias Wolff vom FASD-Fachzentrum Hamburg zu hören. Wolff ist gleichzeitig Pflegevater dreier betroffener Kinder.


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„FASD ist eine zu 100 Prozent vermeidbare Schädigung“, sagt Stolze. „Die Vermeidung beginnt nicht erst mit der alkoholfreien Schwangerschaft, sondern schon durch eine wirksame Suchtprävention. Mit der Veranstaltung zu FASD und Schule wollen wir über mögliche Schädigungen informieren und Wege aufzeigen, wie das schulische Umfeld gut und förderlich mit den Betroffenen und ihren Familien umgehen kann.“

Schönfeldt erläuterte, dass die Zahl von Schwangeren, die Alkohol trinken, noch immer viel zu hoch sei. Es gebe auch keine bekannte Schwellendosis, also eine Menge, die gerade noch in Ordnung sei. Jedes Jahr würden allein in Hamburg rund 500 Kinder mit FASD eingeschult. Der Großteil von ihnen zeige Verhaltensauffälligkeiten, vor denen das pädagogische Umfeld oft kapituliere. Da FASD eine irreversible Gehirnschädigung zugrunde liegt, sei das Ziel nicht die Heilung, sondern eine Verbesserung im ganz normalen Alltag. „Es geht darum, Überforderungen zu vermeiden“, ergänzte Wolff. Wenn die Kinder gern zur Schule gehen, sei schon ein wichtiges Ziel erreicht.

Kinder leiden auch auf andere Weise unter dem Alkoholkonsum ihrer Eltern. Schätzungen gehen davon aus, dass deutschlandweit 2,7 Millionen Kinder mit einem Elternteil leben, der oder die alkoholabhängig ist oder einen kritischen Umgang mit Alkohol pflegt. Im Kreis Pinneberg gibt es verschiedene Hilfeangebote für Kinder aus suchtbelasteten Familien durch die Suchtberatungs- und Präventionsstellen. Weitere Informationen gibt es bei Silvia Stolze, Mail: s.stolze@kreis-pinneberg.de.


 
Medieninformation vom 09.09.2022


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