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Behindertenbeauftragter der Bundesregierung Jürgen Dusel zu Gast im Kreis Pinneberg


„Demokratie braucht Inklusion“ - das Motto seiner zweiten Amtszeit betonte Jürgen Dusel mehrfach bei seinem Besuch im Kreis Pinneberg und machte deutlich, dass Inklusion alle Lebensbereiche betrifft und Begegnungen notwendig sind, um daraus zu lernen. Dusel ist seit 2018 Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen. Mehrere Stunden hatte er sich jetzt Zeit genommen, um sich ein Bild von der Situation im Kreis Pinneberg zu machen. Nach Besuchen bei drei Projekten in Elmshorn und Pinneberg folgte ein ausführliches Gespräch mit der Landrätin, der Landes-Behindertenbeauftragten, dem Behindertenbeauftragten des Kreises sowie Expert*innen aus der Verwaltung und Kreis-Politik in der Drostei.


19.09.2022 - Bilder  Grafik - Besuch Jürgen Dusel_Straßenschild.jpg

Dabei ging es unter anderem um das Thema Barrierefreiheit. Die Drostei selbst diente als passendes Beispiel, da sie nicht barrierefrei ist. Vogt berichtete, dass er als Behindertenbeauftragter des Kreises den Widerspruch zwischen Denkmalschutz und Barrierefreiheit weiterhin bearbeiten werde.

Außerdem ging es um Fragen der Gesundheitsversorgung. Hier berichtete Vogt von seinem Ziel, ein Medizinisches Zentrum für Erwachsene mit Behinderung (MZEB) in die Planungen des künftigen Zentralkrankenhauses im Kreis Pinneberg einzubeziehen. Bisher gebe es kein einziges MZEB in Schleswig-Holstein. Dusel berichtete, dass er am Tag zuvor gemeinsam mit der Landes-Behindertenbeauftragten
Michaela Pries bei Gesprächen zu dem Thema Defizite in Schleswig-Holstein kritisiert hatte.

Vogt stellte zudem die zahlreichen Aktivitäten vor, die im Kreis Pinneberg inklusive Wohnformen unterstützen sollen. Der Kreis sei auf einem guten Weg, eine Lücke im System seien aber Kurzzeitwohnplätze, die Angehörige bei Krankheit oder Urlaub entlasten oder Abnabelungsprozesse unterstützen sollen.


Für eine Menge Gesprächsstoff sorgte auch das Thema Mobilität. Hierzu erklärte Vogt, dass für Menschen mit Handicaps fehlende Taktfrequenzen in den Abendstunden und an den Wochenenden sowie schwer erreichbare Haltepunkte die größten Hürden seien, um am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Die Beteiligten diskutierten darüber, vorhandene Ressourcen im Kreis zu nutzen, um Barrieren abzubauen.

Vor dem Fachgespräch hatten Dusel und Vogt gemeinsam bereits Orte der praktischen Teilhabe-Arbeit im Kreis Pinneberg besucht. Startpunkt war die Ergänzende Unabhängige Teilhabe-Beratung (EUTB) in Elmshorn, die seit 2018 Menschen mit Behinderung sowie Angehörige und Fachkräfte zu sämtlichen Fragen der Teilhabe berät. Jürgen Dusel lobte die Arbeit der Mitarbeitenden und betonte die Bedeutung ihrer
Unterstützung für die Beratungssuchenden. Weiter ging es in Pinneberg mit einem Besuch der Lebenshilfe Ortsvereinigung Pinneberg. Dort ging es um das Projekt „Die Möglich-Macher", das Menschen mit geistiger, körperlicher oder mehrfacher Behinderung aus Pinneberg und Umgebung darin unterstützt, ihr Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Den Abschluss bildete ein Zusammentreffen mit dem Ingenieur Volker König aus Wedel, der Hilfsmittel für Menschen mit Behinderung entwirft. Unter anderem stammen von ihm die Straßennamenschilder für Sehbehinderte, die in Wedel bereits an 375 Masten von bestehenden Straßenschildern angebracht sind. Mit dieser symbolischen Aktion an einem Straßenpfeiler an der Drostei soll der Diskussionsprozess in den Städten des Kreises angeregt werden, dem Beispiel von Wedel zu folgen. Der Bundesbehindertenbeauftragte zeigte sich beeindruckt: „Die ertastbaren Schilder sind ein
wichtiger Baustein zur Erreichung einer inklusiven Gesellschaft.“


Bilder: Straßenschild: Jürgen Dusel und Volker König, Drostei II: Kreis-Behindertenbeauftragter Axel Vogt, Landrätin Elfi Heesch, Jürgen Dusel, Robert Schwerin, Leiter Sozialplanung, Lebenshilfe: Antje Hachenberg (Lebenshilfe Ortsvereinigung Pinneberg), Jürgen Dusel, Karin Reschke (Lebenshilfe Ortsvereinigung Pinneberg), Axel Vogt, EUTB: Katja Haese (EUTB), Sandra Brangs (EUTB), Axel Vogt, Klaus Griebel (Alzheimer Gesellschaft Kreis Pinneberg e.V.) , Jürgen Dusel, Ron Mohr (EUTB), (Fotos: Kreis Pinneberg)


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