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Kulturpreis 2008


Kulturpreis 2008

Kulturpreis 2008Kulturpreise 2008 gehen an Rainer Schnelle und Larissa Boehning

Klaus G. Bremer -als Vorsitzender der Kulturpreisjury- und Kerstin Seyfert -als Vorsitzende des Ausschusses für Schule, Kultur und Sport- haben die diesjährigen Kulturpreisträger im Rahmen eines Pressegespräches der Öffentlichkeit vorgestellt.

Erfreulicherweise ist es gelungen, in diesem Jahr neben dem Anerkennungspreis auch wieder einen Förderpreis für den künstlerischen Nachwuchs zu verleihen.

Die feierliche Kulturpreisverleihung fand am 09. November 2008 in der Drostei statt.


Rainer SchnelleDer Anerkennungspreis, der mit 5.000 € dotiert ist, geht an den in Barmstedt lebenden Komponisten und Jazzpianisten Rainer Schnelle.

Der 1951 geborene Rainer Schnelle studierte am berühmten Berklee College in Boston/USA bei Michael Gibbs und George Russel Jazzkomposition und bei Gary Burton Jazzimprovisation. Nach Abschluss seines Studiums mit dem "Master of Music" konzertierte Schnelle mit eigenen Bands sowie Duo-Formationen, u. a. mit Eartha Kitt, Inga Rumpf, Herb Geller, Ulrich Tukur, Hildegard Knef, Ingrid Caven.


Rainer Schnelle hat ständige Auftritte in Deutschland, dabei auch im Kreis Pinneberg. Als Jazzmusiker machte er sich einen Namen weit über Kreis- und Nationalgrenzen hinaus mit Konzerten in den Vereinigten Arabischen Emiraten, in Thailand, Singapur und China. Konzerte mit der NDR-Bigband, dem NDR-Sinfonieorchester Hannover, zahlreiche Konzertmitschnitte, Schallplatten und CDs dokumentieren Schnelles musikalische Qualitäten.

1982 beruft ihn die Hochschule für Musik und Theater Hamburg als Dozenten für den Modellversuch Popularmusik. Diese Lehrtätigkeit nimmt er bis heute wahr.

1986 komponiert Schnelle die Erkennungsmelodie von NDR 2.

Seit 2004 leitet Rainer Schnelle die Musicalproduktionen "Sugar - Manche mögen's heiß", "Das Appartment" und "My Fair Lady" in Hamburg.

Unvergessen bleibt Rainer Schnelles Konzert während der Uetersener Kulturwoche 1992 mit dem Saxophonisten Peter Weniger. Ein Konzert mit höchstem musikalischem Anspruch, virtuoser Perfektion und sprühendem Spaß.

Seit über 30 Jahren gibt Schnelle mit seinen Jazz-Arrangements, improvisatorischen Einfällen und erfindungsreichen Harmoniestrukturen auch anderen Musikern Anregungen, Sicherheit und Verbindlichkeit. Seine musikalische Tätigkeit in der norddeutschen Jazzgeschichte stellt eine einmalige Demonstration musikalischer Kreativität und Kontinuität dar.

Rainer Schnelle beweist: Der Standard der künstlerischen, der musikalischen Qualität im Kreis Pinneberg ist hoch. Seine Musik ist eine weit über das professionelle Mittelmaß hinausgehende Begegnung mit der Vergangenheit aus dem Heute. Schnelle ist ein Virtuose und Beherrscher unterschiedlicher Stile des gerade erst 100 Jahre alten Jazzuniversums.


Larissa BoehningDer Förderpreis, der mit 2.500 € dotiert ist, geht an die in Berlin lebende Schriftstellerin Larissa Boehning.

"Um mich über Bord zu werfen, in jedem Text wieder. Viele zu sein, nicht nur `Ich´ sagen zu müssen." Das ist das literarische Credo der jungen Schriftstellerin Larissa Boehning. Mit ihrer klaren schnörkellosen Sprache, mit der sie es versteht, Szenen und die verschiedenen Schauplätze und Zeitstränge atmosphärisch einzufangen und detailgetreu nachzustellen, hat Larissa Boehning die Jury überzeugt, ihr den Förderpreis 2008 des Kreises Pinneberg zu verleihen.


Larissa Boehning, 1971 in Wiesbaden geboren, verlebte ihre Kindheit und Jugend in Halstenbek-Krupunder im Kreis Pinneberg. Nach einem Studium der Kulturwissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte in Hamburg und Berlin, arbeitete sie zunächst als Grafik-Designerin, denn von Geschichtenschreiben allein kann man nicht leben. Nach längeren Aufenthalten in Frankreich, USA und zuletzt vier Jahre auf Mallorca lebt die zweifache Mutter wieder in Berlin und unterrichtet literarisches Schreiben an der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität.

Es ist nicht der erste Preis den Larissa Boehning erhält und wie es so ausschaut, wird es auch nicht der letzte Preis sein. Schon 1993 mit gerade einmal 22 Jahren war sie Preisträgerin beim Literaturwettbewerb des Heinrich-Heine-Hauses in Lüneburg. Dann 2001 Preisträgerin beim Kurzgeschichtenwettbewerb des Magazins der Süddeutschen Zeitung, 2002 erhält sie den Literaturpreis Prenzlauer Berg und war Stipendiatin der Autorenwerkstatt Prosa am Literarischen Colloquium Berlin. An ihrem ersten Erzählband mit dem Titel "Schwalbensommer", der 2003 beim Eichborn Verlag herauskam, reihen sich weitere Preise und Stipendien - 2004 der Akademie der Künste im Alfred-Döblin-Haus in Wewelsfleth, Schleswig-Holstein, 2006 war sie Stipendiatin der Landesregierung Schleswig-Holstein im Künstlerhaus Eckerförde und 2007 der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen. In dem Jahr erscheint auch ihr Debütroman "Lichte Stoffe" und sie wird neben SchriftstellerInnen wie Julia Franck, Martin Mosebach und John von Düffel für den Deutschen Buchpreis 2007 nominiert. Diesen Preis erhält sie zwar nicht, sondern Julia Franck für den Roman "Die Mittagsfrau", aber dafür bekommt Larissa Boehning den nicht minder renommierten und mit 10.000,00 € dotierten Mara-Cassens-Preis für Debütromane im Dezember letzten Jahres im Hamburger Literaturhaus verliehen.

Der Pinneberger Kulturpreis ist ein weiterer Schritt, der Larissa Boehning ermöglicht, der "Sehnsucht nach Geschichten" nachzugehen und "sich auf die Suche begeben zu können, Zeit dafür zu haben, ein Luxus", wie sie selbst sagt. Gönnen wir ihr diesen Luxus, da er uns - dem Leser - einen wichtige kulturelle Nahrung in Form von Literatur beschert.

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