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Landesamt überträgt die Betreuung der Bilsbekniederung auf den NABU SH


Bilsbekniederung

Das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (LLUR) hat die naturschutzfachliche Betreuung der im Kreis Pinneberg liegenden Bilsbekniederung auf den NABU Schleswig-Holstein e.V. übertragen. Die Bilsbekniederung ist Bestandteil des Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Gebietes „Himmelmoor, Kummerfelder Gehege und angrenzende Flächen“. Als Betreuer vor Ort werden Roland Dilchert und Gisela Oden zuständig sein. Sie kennen das Gebiet seit vielen Jahren und haben sich besonders für die Ausweisung als NATURA-2000 Gebiet eingesetzt.

2014-03-12Hans Ewers vom Vorstand des Landesverbandes des NABU Schleswig-Holstein e.V. und Dr. Thomas Holzhüter vom LLUR unterzeichneten am 28. Februar bei der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) des Kreises Pinneberg in Elmshorn den Betreuungsvertrag. Er beginnt 2014, gilt zunächst für 3 Jahre und kann jeweils um weitere 6 Jahre verlängert werden. Anwesend waren auch Frau Petersen, Herr Kastrup, Herr Raddatz und Frau Brock, die seitens der UNB fachlich zuständig sind für das Gebiet.

Das gesamte FFH-Gebiet ist 766 ha groß und umfasst neben der aus Niedermoorgrünland bestehenden Bilsbekniederung einen Komplex aus Hochmoorbereichen (Himmelmoor) und Laubwaldbeständen (Kummerfelder Gehege). Übergreifendes Schutzziel ist die Erhaltung des Spektrums an hochmoortypischen Lebensräumen und kleinflächig verzahnten Waldformen, die durch den großräumigen, extensiv genutzten Niedermoorkomplex der Bilsbek-Niederung verbunden sind. Der Bilsbek selbst ist stark begradigt und eingetieft. Auf historischen Karten ist jedoch zu sehen, dass er früher stark mäandrierte und von Feuchtgrünland umgeben war.

In den letzten Jahren wurde der überwiegende Teil der angrenzenden Grünländer durch die Stiftung Naturschutz bzw. öffentliche Träger erworben. Auf den extensiv genutzten Stiftungsflächen wurden bereits Vernässungs- und Biotopmaßnahmen durchgeführt. Die meisten Grünländer werden von Rindern beweidet. Charakteristisch für die Bilsbekniederung sind viele alte Bäume, die einzeln oder in Gruppen den Bilsbek und die zahlreichen Entwässerungsgräben begleiten oder auf den Grünlandflächen stehen. Häufig sind Erlen, Eichen und Weiden. Vor allem die zahlreichen alten Kopfweiden weisen Höhlen, Astabbrüche, Spalten und einen urigen Wuchs auf. Eine große Bedeutung hat die Bilsbekniederung auch als Lebensraum einer artenreichen Brutvogel-Gemeinschaft. So sind hier Feldlerche, Wiesenpieper, Neuntöter und Schwarzkehlchen anzutreffen. Bis 2001 brütete hier auch noch der Große Brachvogel.

Die Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Gebiete und die EG-Vogelschutzgebiete sind Bestandteil des europaweiten Schutzgebietsnetzes Natura 2000. In Schleswig-Holstein wurden insgesamt 46 EGVogelschutzgebiete und 271 FFH-Gebiete von der Europäischen Kommission benannt.

Zu den Aufgaben im Rahmen der Betreuung gehört es, die Entwicklungen im Schutzgebiet zu dokumentieren, den Naturschutzbehörden notwendige Maßnahmen vorzuschlagen, diese ggf. nach Genehmigung durch die Naturschutzbehörde auszuführen und die Öffentlichkeit über das Schutzgebiet zu informieren. Über die geleistete Arbeit wird dem LLUR jährlich Bericht erstattet.

Die Betreuung von Naturschutzgebieten hat bereits eine lange Tradition in Schleswig-Holstein. Seit 2009 überträgt das LLUR die Betreuung auch für Gebiete, die Bestandteil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 sind. Insgesamt werden jetzt 161 Naturschutzgebiete, 39 Natura-2000-Gebiete und der Nationalpark „Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer“ von 38 Naturschutzvereinen, 5 Einzelpersonen, den Schleswig-Holsteinischen Landesforsten und der öffentlichen Hand (Kreise, Städte, Gemeinden) sowie der Integrierten Station Eider-Treene-Sorge und Westküste des LLUR betreut. Der NABU Schleswig-Holstein ist mit jetzt 55 Gebieten der größte betreuende Verband.


Quelle:
Pressemitteilung des Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit vom 11.03.2014
(Foto © A. Kühl)

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